Welche Vorteile bieten Big Data und KI für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit?
KI und Big Data können also die Informationsgrundlage verbessern, um datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Häufig werden in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit bereits bestimmte Datentypen verwendet. Dies betrifft zum Beispiel Fernerkundungsdaten von Satelliten oder Drohnen, Sprachdaten aus Smartphone-Anwendungen, Mobilfunkdaten, Umweltdaten aller Art oder große Textmengen. Hierbei kann zwischen zwei Einsatzbereichen unterschieden werden. KI und Big Data können sowohl bei dem Projektmonitoring, als auch in der unmittelbaren Projektumsetzung zum Einsatz kommen.
Die Analyse von Big Data kann zum Beispiel zum besseren Wirkungsmonitoring eingesetzt werden. Waldschutz-Projekte können etwa von der Auswertung von Satellitendaten profitieren. Diese zeigt nicht nur, ob die ergriffenen Maßnahmen zu einem Rückgang von Abholzung geführt haben. Die Analyse kann auch zeigen, wann und wo es zu dem Rückgang kam. Dies lässt zusätzliche Rückschlüsse über die lokale Wirkung zu und hilft, die Maßnahmen in Zukunft noch besser und gezielter zu gestalten.
Darüber hinaus können KI-Anwendungen in der Projektumsetzung eingebunden werden. Künstliche Intelligenz ermöglicht zum Beispiel automatisch Pflanzenkrankheiten zu erkennen. Dabei reicht ein Foto der Pflanze mit dem Smartphone aus. Die KI-gestützte Analyse zeigt dann nicht nur die Krankheit, sondern auch entsprechende Gegenmaßnahmen an.
Künstliche Intelligenz bietet also große Chancen für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit. KI-basierte Anwendungen sind schnell und kostengünstig auf viele Nutzer und Nutzerinnen ausweitbar. Die schnelle Verarbeitung großer Datenmengen kann bislang unerkannte Zusammenhänge erkennen und diese den Verantwortlichen in Form von Entscheidungshilfen zugänglich machen.
KI-Anwendungen werden mit bestehenden Datensätzen trainiert. Daher kann ihr Einsatz dazu führen, dass in den Daten enthaltene Ungleichheiten und Diskriminierungen verstärkt werden. Der Schutz der Daten sowie der entsprechende Kapazitätsaufbau vor Ort sollten also stets mitgedacht werden.