Digitale Ökosysteme gemeinsam stärken

Digitale Transformation bringt auf globaler Ebene gewaltige Chancen und Fortschritte mit sich. Gleichzeitig stellt sie Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor spezifische Herausforderungen und wegweisende Entscheidungen. Weltweite Innovationen müssen auf spezifische lokale und sektorale Kontexte angepasst werden.

Der Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist ungleich verteilt, und auch innerhalb einer Gesellschaft herrschen digitale Klüfte – zwischen Frauen und Männern, Stadt und Land, sozialen Schichten, Menschen mit und ohne Behinderung. Diese spiegeln sich im ungleichen Zugang zu Bildung, Beschäftigung und sozialen Sicherungssystemen wider. Viele Partnerländer müssen ihre kommerziellen und geopolitischen Interessen im digitalen Raum mit geringer Verhandlungsmacht und unzureichendem Wissen zu komplexen Spezialthemen vertreten. Vielerorts ist der rechtliche Rahmen für digitale Transformation noch unvollständig – so haben z.B. viele afrikanische Länder keine Datenschutzgesetzgebung.

Um dem entgegenzuwirken, haben wir uns zum Ziel gesetzt, ein starkes Netzwerk lokal verankerter Strukturen zu schaffen. Die Digitalzentren (Digital Transformation Centers, DTCs) fördern gemeinsam mit Partnern des digitalen Ökosystems Innovator*innen und Unternehmer*innen und Regierungsmitarbeitende, gestalten menschenzentrierte Rahmenbedingungen für die digitale Transformation und implementieren an den lokalen Kontext angepasste digitale Standardlösungen. Unsere Strukturen sind somit der lokale Umsetzungsarm des Netzwerks digital.global.

Unser Ansatz – Die Digitalzentren

Digitalzentren fungieren als zentrale Beratungsstelle für alle Akteure des „digitalen Ökosystems“ auf lokaler Ebene – Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft –, die ihre selbstbestimmte digitale Transformation durch ein globales Partnernetzwerk beschleunigen wollen.

Über die Digitalzentren werden lokale Herausforderungen der digitalen Transformation adressiert und partizipative Prozesse zur Stärkung von Wirtschaft und Gesellschaft in den Vordergrund gestellt.

In den Digitalzentren werden Innovationskraft, technisches Know-how, IT-Wissen, Forschung und Gründergeist gebündelt. Zusätzlich teilen die lokal und regional operierenden Digitalzentren ihre Erfahrungen in einem globalen Netzwerk. Dadurch können sie auf die sich fortlaufend ändernden Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung schnell und bedarfsgerecht reagieren.

Es sind bereits 23 Digitalzentren in allen Weltregionen von Ecuador, Kosovo bis Indonesien eingerichtet worden und weitere sind in Planung. Das erste Digitalzentrum wurde 2017 in Ruanda eröffnet.

Die Digitalzentren passen ihre Dienstleistungen an die konkreten Bedürfnisse vor Ort und den Reifegrad des lokalen digitalen Ökosystems an. Dazu greifen wir auf 9 Module zurück, die standardisierte Lösungsansätze mit einer individuellen und kontextsensitiven Umsetzung kombinieren. In Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden und dem nicht-staatlichen Sektor implementieren die Digitalzentren vor Ort digitale Lösungen und Aktivitäten. Die 9 Module integrieren sich nicht zuletzt auch in den werteorientierten Ansatz der EU und der feministisch, sozial-ökologischen Ausrichtung der deutschen Entwicklungspolitik. Das flexible Konzept der Module ermöglicht es, unsere Zusammenarbeit im Bereich digitale Transformation an die Bedürfnisse und „digital readiness“ im Partnerland anzupassen.

Anders als privatwirtschaftliche Angebote, die meist Elitenförderung betreiben, adressieren die Digitalzentren gezielt die Förderung von Frauen und Mädchen sowie von der digitalen Kluft betroffene Bevölkerungsgruppen. Ebenso arbeiten die Digitalzentren mit ihren politischen Partnern, wie IKT- und Digitalministerien, Tech-Unternehmen sowie dem digitalen Ökosystem auch länderübergreifend zusammen, um nachhaltige und breitenwirksame Weichen der digitalen Transformation in den Partnerländern zu stellen.

Unser Ziel

Unser Ziel ist die nachhaltige Stärkung lokaler, digitaler Ökosysteme. Hierbei muss eine Balance zwischen sozialer und politischer Verantwortung, ökologischem Gleichgewicht und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hergestellt werden. Nachhaltigkeit ist nur dann zu erreichen, wenn der kontinuierliche Veränderungsprozess durch echte Ko-Kreation aller Subsysteme (Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft) stetig entwickelt und gestaltet wird. Dafür benötigt es gute politische, rechtliche, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, aktive Netzwerke, leistungsfähige Organisationen und Institutionen sowie kompetente Individuen. Wissensaustausch, Kompetenzvermittlung und Beratung sind essenziell, um unseren Partnerländern eine selbstgestaltete digitale Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu ermöglichen.

Wir verstehen digitale Transformation im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit als einen gemeinschaftlichen Lernprozess, der sowohl für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit als auch für ihre Partner*innen einen Mehrwert bringt. Capacity Development ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

  • Unterstützung der Partnerländer bei der Bereitstellung digitaler Dienste für ihre Bürger*innen und Beratung bei der Erarbeitung digitaler Strategien.
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Women Leading Digital – der Podcast

Frauen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus – doch in der digitalen Welt sind Männer deutlich in der Überzahl. 2023 haben 224 Millionen mehr Männer das Internet genutzt als Frauen – das ist fast das Dreifache der deutschen Bevölkerung. Ohne Internet fehlt Frauen der Zugang zu Informationen, Bildung, Netzwerken, Jobbörsen, Finanzprodukten oder Dienstleistungen. Dieser Zustand wird als digitale Kluft bezeichnet und sie wird zunehmend größer.

Im Podcast: „Women leading Digital“ interviewen wir brillante Frauen, die neue Technologie entwickeln und den digitalen Wandel weltweit gestalten – trotz der vielen Herausforderungen. Wir sprechen mit ihnen über die Erfahrung, in einem traditionell männerdominierten Bereich zu arbeiten und welche Lösungen sie entwickeln, um die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern zu überbrücken.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzrichtlinien.

Skalierbare Lösungen der Digitalzentren

Unsere Digitalzentren

Benin
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Kamerun
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Kosovo
Mauretanien
Mexiko
Marokko
Namibia
Niger
Nigeria
Ruanda
Senegal
Togo
Tunesien
Vietnam
Ägypten
Ecuador
Südafrika
Tansania

Digitalzentren unterstützen die Arbeit von Fairwork

Um den prekären Arbeitsbedingungen in der Gig-Economy entgegenzuwirken, engagieren sich die Digitalzentren als Unterstützer von Fairwork. Über Plattformen wie Uber, Deliveroo und zahlreiche andere generieren viele Menschen ihr lebensnotwendiges Einkommen. Da es im digitalen Raum jedoch oft wenig Schutz durch nationale Arbeitsrechte oder durch kollektive Institutionen gibt, sind viele Plattformbeschäftigte mit unfairen und gefährlichen Arbeitsbedingungen konfrontiert.

Als Fairwork-Unterstützer setzen wir uns für eine gerechte Gig-Economy ein. Das Fairwork Projekt bewertet die besten und schlechtesten Praktiken in der Plattformökonomie und unterstützt so die Entscheidungsfindung bei der Einführung besserer und fairer Regeln. Die Arbeit von Fairwork unterstützt damit direkt die Arbeit aller Digitalzentren, die nicht nur mit der Privatwirtschaft, sondern auch mit staatlichen Stellen an einer menschenzentrierten digitalen Transformation arbeiten.

Mit unserer Zusammenarbeit setzen wir ein klares Zeichen und ermutigen andere Organisationen, die Gig-Economy zu einem gerechteren und sichereren Arbeitsumfeld zu machen.

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