Frauen stärken, Zukunft gestalten: Wie die Digitalzentren in Ghana und Mauretanien die digitale Kluft verringern
Im Angesicht der rasanten technologischen Entwicklung ist es entscheidend, dass niemand zurückbleibt. Alle Menschen sollten Zugang zu Wissen bekommen, wodurch sie von digitalen Lösungen profitieren können. Aus diesem Grund konzentrieren sich einige der Digitalzentren auf die Schulung digitaler Fähigkeit als zentrales Handlungsfeld. Das Digitalzentrum Ghana unterstützt lokale Unternehmen, indem es digitale Tools auf ihre Bedürfnisse anpasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Coaching und Mentoring für Frauen, damit diese digitale Lösungen für ihre Unternehmen gezielter anwenden können. Das Digitalzentrum Mauretanien implementiert unterdessen Offline-Schulungen für Menschen ohne Internetzugang.
Digitalzentrum Ghana: Unterstützung von Unternehmer*innen bei der Einführung digitaler Anwendungen
In Ghana ist die digitale Kompetenz in ländlichen, stadtnahen und städtischen Siedlungen unterschiedlich ausgeprägt. Bürger*innen in den ländlichen Gebieten wissen oft weniger darüber, wie sie digitale Anwendungen nutzen können, um ihren Lebensstandards zu verbessern. Um dieser Herausforderung zu begegnen, bietet das DTC Ghana Schulungen zur digitalen Kompetenz für Unternehmertum und Arbeitsfähigkeit an. Um die Schulungen in 40 ländlichen Gebieten anzubieten, arbeitet das DTC Ghana eng mit dem Ministerium für Kommunikation und Digitalisierung, dem Ghana Investment Fund for Electronic Communications und HapaSpace zusammen.
Durch die Schulungen will das DTC Ghana Kleinunternehmer*innen zeigen, wie sie digitale Anwendungen für ihr Geschäft nutzen können. Paulina und Theresa sind zwei Frauen, die jede auf ihre eigene Weise von der Schulung zu digitalen Fähigkeiten profitiert haben.
„Ich habe gelernt, wie ich mein Unternehmen in der ganzen Welt vermarkten kann.“
– Paulina, Teilnehmerin an einer Schulung für digitale Kompetenzen
Die 28-jährige Paulina, die sehbehindert ist, nahm an einer Schulung für digitale Kompetenzen für Menschen mit Beeinträchtigung teil. Ihre Leidenschaft für ihr Seifengeschäft motivierte sie, Grafikdesign zu lernen, um ihr Geschäft auf breiterer Ebene zu vermarkten.
„Vorher wusste ich nicht einmal, dass ich einige der Apps nutzen kann, um mein Geld und mein Geschäft zu verwalten.“
– Theresa, Teilnehmerin an einer Schulung zu digitalen Kompetenzen
Theresa, eine Schneiderin, nutzt gerne eine App, um die Körpermaße ihrer Kund*innen zu erfassen, Profile für die Kund*innen und jeden Auftrag zu erstellen und den Arbeitsfortschritt zu dokumentieren.
Digitalzentrum Mauretanien: E-Learning-Lösungen offline anbieten
Nach Angaben des Ministeriums für digitale Transformation, Innovation und Verwaltungsmodernisierung (MTNIMA) hatten im Jahr 2021 nur 25 % der Bevölkerung Mauretaniens Zugang zum Internet. Viele Menschen in ländlichen Gebieten oder in armen Vierteln können sich keinen Internetzugang leisten. Diese benachteiligten Gruppen sind von den kostenlosen Bildungsmöglichkeiten, die online zur Verfügung stehen, ausgeschlossen.
Als das Digitalzentrum Mauretanien gegründet wurde, war das Ziel klar: eine erfolgreiche digitale Transformation unterstützen, die allen zugute kommt und die digitale Kluft zu verringern. Daher startete das DTC ein Projekt zur Entwicklung und Umsetzung von Offline-Lernlösungen in strategischen Zielgebieten. Die Lösungen werden allen Besucher*innen dieser Gebiete, insbesondere Jugendlichen, den Zugang zu Offline-Bildungsinhalten ermöglichen. Bei den Zielgebieten handelt es sich um öffentliche Plätze und beliebte Treffpunkte in abgelegenen Gebieten und bestimmten Stadtvierteln im ganzen Land.
Im Sinne des Wissensaustauschs zwischen den Digitalzentren orientierte sich das DTC Mauretanien an der vom DTC Niger eingeführten datacups-Lösung. Die Lösung wurde an die mauretanischen Gegebenheiten angepasst, indem in der Entwurfs- und Umsetzungsphase mit dem MTNIMA zusammengearbeitet wurde.
Das DTC Mauretanien arbeitete auch mit dem Atingi-Team zusammen, um einige Atingi-Module offline bereitzustellen. Das Endprodukt: kleine tragbare Geräte mit Inhalten von Atingi und anderen Open-Source-Plattformen.
Im Hinblick auf Nachhaltigkeit und lokal betriebene Lösungen hat das DTC Mauretanien im Rahmen dieses Projekts ein Team von lokalen Trainer*innen in der Skalierung, Wartung und Aktualisierung der Bildungsserver geschult. Das Team besteht hauptsächlich aus Student*innen mit unterschiedlichen Hintergründen und einigen MTNIMA-Mitarbeitern. Die Teilnehmer*innen, von denen die meisten Frauen waren, gaben ein positives Feedback. Sie zeigten sich entschlossen, ihre neu erworbenen Fähigkeiten einzusetzen und zur Verringerung der digitalen Kluft beizutragen.
„Die Edbox ist eine praktische und leicht zugängliche Lösung für Gemeinden, denen es an Konnektivität fehlt. Sie wird sicherlich einen positiven Einfluss auf die Bildung in diesen Regionen haben.“
– Naha Msabou, MTNIMA-Mitarbeiterin
„Die Schulung war sehr interessant. Es war eine neue Erfahrung für uns und wir freuen uns, darauf aufzubauen.“
– Maimouna Oiga, Studentin
Im Netzwerk der Digitalzentren spielen Schulungen zu digitalen Kompetenzen eine wichtige Rolle für die Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung und die Förderung der digitalen Teilhabe.