
Baukasten für die digitale Verwaltung – GovStack
Damit Menschen ihrem Staat vertrauen, muss er funktionieren – und das heißt liefern: Gesundheitsversorgung, Sozialleistungen, Geburtenregistrierung zum Beispiel. Öffentliche Dienstleistungen müssen allen und überall zugänglich sein und den Menschen dienen. Die Digitalisierung kann den Zugang zu staatlichen Leistungen erheblich vereinfachen und verbessern – oder gerade in abgelegenen Regionen überhaupt erstmals ermöglichen. Die GovStack-Initiative unterstützt Regierungen daher bei der Erstellung von flexiblen, kostengünstigen digitalen Lösungen nach dem Baukastenprinzip.
Mit dem Projekt „GovStack“ unterstützen wir im Rahmen der Vereinten Nationen weltweit bessere digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger und stärken so die digitale Souveränität und die Eigenverantwortung von Regierungen für E-Government-Lösungen.
GovStack ist eines der Leuchtturmvorhaben der Bundesregierung.
Behördenprozesse sind zu kompliziert? Larissa Magalhães aus Brasilien hat eine Lösung, die weltweit Schule machen könnte. Mit Unterstützung des „Women in GovTech“-Programms der GovStack-Initiative entwickelt sie eine Plattform für digitale Meldebescheinigungen und erspart 216 Millionen Brasilianer*innen unnötige Behördengänge.
Unser Ansatz
Die von Estland, Deutschland, der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und der Digital Impact Alliance (DIAL) im Jahr 2020 ins Leben gerufene GovStack Initiative zielt darauf ab, die Werkzeuge, das Wissen und bewährte Verfahren zu teilen, die für den Aufbau digitaler öffentlicher Dienste in großem Maßstab erforderlich sind.

Die Digitalisierung von Behördendiensten stellt politische Entscheidungsträger*innen und technische Expert*innen vor zahlreiche Herausforderungen. GovStack begegnet diesen Herausforderungen mit seinem „Baustein“-Ansatz, der Verantwortliche bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategien mit erschwinglichen, individuell anpassbaren technischen Lösungen unterstützt.
Anstatt digitale Dienste als Einzellösungen aufzubauen, erstellt und teilt GovStack „digitale Bausteine“, die es den Behördenleiter*innen ermöglichen, E-Government-Dienste zu entwickeln, ohne jedes Mal bei Null anfangen zu müssen. Jeder digitale Dienst besteht aus mehreren verschiedenen Komponenten (Bausteinen), die jeweils eine bestimmte Funktionalität bieten und zu einem fertigen Dienst kombiniert werden.
Wie GovStack die digitalen Bausteine nutzt:

Zusätzlich zu den technischen Bausteinen arbeitet GovStack mit lokalen und globalen Partner*innen und technischen Expert*innen zusammen, um ein breit gefächertes Angebot bereitzustellen, das Länder bei jedem Schritt ihrer digitalen Reise unterstützt.
Unsere Angebote
GovStack bietet verschiedene Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung der digitalen Transformation von Regierungen und Organisationen an. Dazu gehören eine Sammlung technischer Spezifikationen, eine Testumgebung für digitale Lösungen, E-Learning und persönliche Schulungen sowie verschiedene Austauschformate für Best Practice und Wissenstransfer. Diese sind hier aufgelistet:
Unsere Aktivitäten
GovStack befähigt öffentliche und private Organisationen, das Beste aus der digitalen Welt herauszuholen, indem es ihnen die Werkzeuge und das Wissen an die Hand gibt, die sie für eine erfolgreiche Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen benötigen. Die Initiative unterstützt Partnerregierungen mit Erkenntnissen und Praxisbeispielen, um unnötige Systemduplizierungen zu reduzieren, Betrug und Korruption durch erhöhte Sicherheit und Rückverfolgbarkeit von Transaktionen zu bekämpfen und bürgerschaftliches Engagement und Rechenschaftspflicht zu verbessern.
GovStack arbeitet mit Ländern aus der ganzen Welt zusammen. Zu den Beispielen für die Umsetzung gehören die Erstellung digitaler High-School-Zertifikate in Somalia und die Einrichtung einer digitalen Plattform für die Entsorgung von Elektroschrott.
Übersicht der GovStack-Partnerländer (Stand Juni 2024):
Women Leading Digital – der Podcast
Frauen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus – doch in der digitalen Welt sind Männer deutlich in der Überzahl. 2023 haben 224 Millionen mehr Männer das Internet genutzt als Frauen – das ist fast das Dreifache der deutschen Bevölkerung. Ohne Internet fehlt Frauen der Zugang zu Informationen, Bildung, Netzwerken, Jobbörsen, Finanzprodukten oder Dienstleistungen. Dieser Zustand wird als digitale Kluft bezeichnet und sie wird zunehmend größer.
Im Podcast „Women Leading Digital“ interviewen wir brillante Frauen, die neue Technologie entwickeln und den digitalen Wandel weltweit gestalten – trotz der vielen Herausforderungen. Wir sprechen mit ihnen über die Erfahrung, in einem traditionell männerdominierten Bereich zu arbeiten und welche Lösungen sie entwickeln, um die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern zu überbrücken.