Auf einen Blick
Die ghanaische Regierung ist mit der Herausforderung konfrontiert, ihrer jungen und stark wachsenden Bevölkerung eine Perspektive für wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu bieten. Die Wirtschaftsentwicklung kann, trotz des hohen Wirtschaftswachstums nicht mit der steigenden Nachfrage nach produktiver, menschenwürdiger Beschäftigung Schritt halten. Hauptprobleme im Arbeitsmarkt sind die weit verbreitete Unterbeschäftigung und prekären Arbeitsbedingungen, gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zudem ist Ghana von erheblich ungleichen Einkommens- und Besitzverhältnissen gekennzeichnet. Frauen werden beim Zugang zu Beschäftigung systematisch diskriminiert. So sind die Einkommenschancen in männerdominierten Berufen vielfach höher und es mangelt generell an beruflichen Aufstiegschancen für Frauen.
Kleinst- und Kleinunternehmen bilden zwar das Rückgrat der ghanaischen Wirtschaft, allerdings sind die Wachstumsperspektiven in der informellen und formalen Wirtschaft durch geringe Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere im Kontext des globalen Handels, zunehmend beeinträchtigt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Dem Großteil der überwiegend jungen Arbeitskräfte und Arbeitssuchenden, aber auch den Inhaberinnen und Inhabern der Unternehmen, mangelt es an ausreichenden beruflichen und unternehmerischen Kompetenzen und Zugang zu Finanzmitteln.
Der rasante Einzug digitaler Technologien eröffnet existierenden Unternehmen und potenziellen Start-Ups zahlreiche neue Markchancen, aber auch Herausforderungen im globalen Wettbewerb. Noch ist ein Großteil der ghanaischen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt, die zukünftig auch zunehmenden Risiken durch den Klimawandel ausgesetzt ist. Daher ist die Aufgabe der digitalen Transformation in Ghana auf bestehenden Strukturen aufzubauen und alte sowie neue Probleme mittels digitaler Technologien zu adressieren. Um die Partnerregierung bei den Herausforderungen zu unterstützen, wurde 2020 das Digitalzentrum Ghana eröffnet. Hier, sowie in allen Regionen der Welt, werden die Digitalzentren unseren Partnern zur Förderung einer selbstbestimmten und menschenzentrierten Entwicklung im digitalen Raum an die Seite gestellt. Sie unterstützen die lokalen digitalen Ökosysteme dabei, digitale Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu entwickeln und fördern Innovation, technischen Fähigkeiten, Ausbildung und Zugang zum Internet.
Unser Ansatz
Das Digitalzentrum Ghana arbeitet mit einem breiten Spektrum an politischen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern zusammen. So wird sichergestellt, dass die Chancen und Risiken des digitalen Wandels gleichermaßen berücksichtigt werden. Dieser Ansatz schafft die Voraussetzungen dafür, dass nicht nur Eliten, sondern auch breitere Schichten der ghanaischen Bevölkerung von digitalen Innovationen profitieren können – insbesondere Frauen, junge Menschen und Menschen mit Behinderungen. Um die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen, verfolgt das Digitalzentrum Ghana einen geschlechtertransformativen Ansatz, d. h. sowohl Männer als auch Frauen werden in die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Veränderung der bestehenden Geschlechternormen einbezogen. Das Digitalzentrum Ghana bündelt folgende Projekte: