Digitalzentrum Namibia
Auf einen Blick
Namibia gehört in Afrika zu den Ländern mit mittlerem Einkommen, welche allerdings sehr ungleich verteilt sind. Die Arbeitslosenquote – vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – stellt eine große Herausforderung für das Land dar. Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre in Namibia ist sehr schwach ausgeprägt und die Staatsverschuldung erlaubt nur wenige Interventionen von staatlicher Seite.
Durch fehlende staatliche Unterstützung verfügen die wenigen existierenden Klein- und Kleinstunternehmen kaum über Expertise im digitalen Bereich und können keine ausreichenden Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. Zudem ist das Ausbildungsniveau gering. Dadurch fehlt es den wenigen Digitalunternehmen nicht nur an qualifiziertem Personal, sondern Innovationen gelangen auch selten zur Marktreife und viele Jungunternehmen scheitern schon in der Startphase.
Obwohl die namibische Regierung sowohl im Entwicklungsplan des Präsidialamts als auch im Nationalen Entwicklungsplan die Förderung von Unternehmensgründungen und das Wachstum von Start-Ups zentral verankert hat, sind die Voraussetzungen für Unternehmen weiterhin noch sehr ausbaufähig. Das Land verfügt nur ansatzweise über entsprechende Förderstrukturen – wenngleich einige Ansätze durchaus vielversprechend sind.
Unser Ansatz
Vor diesem Hintergrund sollen mit dem Digitalzentrum Namibia die Bedingungen für die Gründung und Entwicklung von Unternehmen in ausgewählten namibischen Regionen verbessert werden. Sie können neue Arbeitsplätze schaffen, Innovationsimpulse setzen und sowohl zur Stärkung des Wettbewerbs als auch zum Wirtschaftswachstum beitragen.
Das Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, eine nachhaltige und menschenzentrierte Entwicklung zu unterstützen, die eine selbstbestimmte digitale Transformation in Namibia ermöglicht. In enger Kooperation mit dem StartUp Namibia-Projekt der GIZ liegen die Arbeitsschwerpunkte des Digitalzentrums dabei auf digitalen Innovationswettbewerben, einer Verbesserung der digitalen Kompetenzen und der Stärkung des digitalen Ökosystems durch eine panafrikanische Vernetzung.
Erfolgsgeschichten
Im Rahmen der COVID-19 Folgebekämpfung wurden über das Digitalzentrum Namibia eine Auswahl von über 600 Start-ups mit Preisgeldern von 15.000 namibischen Dollar pro Unternehmen prämiert. 1.600 kleine Unternehmen haben im Rahmen dieser Maßnahmen zusätzlich Hygiene-Sets und persönliche Schutzausrüstungen erhalten, um auch während der Pandemie sicher arbeiten zu können.
Des Weiteren wurden 16 Kooperationsverträge mit Partnern des lokalen Ökosystems abgeschlossen, um junge Unternehmen in den verschiedenen Regionen des Landes zu erreichen und die finanzielle Nachhaltigkeit des Digitalzentrums zu sichern. Im Jahr 2020 haben mehr als 430 Unternehmer*innen (davon 50% Frauen) die Leistungen des Digitalzentrums genutzt und an Programmen, Workshops und Bootcamps teilgenommen.
Bis heute haben 10 Start-ups eine Anschubfinanzierung von bis zu 5.000 Euro pro Unternehmen aus dem Slingshot Fund von Start-up Namibia erhalten, um ihre innovativen Ansätze nachhaltig weiterzuentwickeln.
Das Digitalzentrum Namibia ist zurzeit inaktiv.
Weiterführende Informationen
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Start-up Namibia: Verbesserung der Rahmenbedingungen für Start-ups
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