Aufforstung von Wäldern in Côte d’Ivoire: Die “African Biomass Challenge”

Der Kakaoanbau ist eine der Hauptursachen für Entwaldung in Westafrika, insbesondere in Côte d’Ivoire, dem weltweit größten Kakaolieferanten. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960 hat das Land 80% seiner Wälder verloren – mit verheerender Auswirkung auf die Umwelt und der dort lebenden Menschen.

Um dem entgegenzuwirken, setzen die ivorische Regierung und der Privatsektor auf das Pflanzen von Schatten- in Kombination mit Kakaobäumen. Damit soll der Baumbestand wiederhergestellt und so die CO2-Speicherung als natürliche Fähigkeit des Waldes in der Region verbessert werden. Dies ist ein entscheidender Faktor, um den Einfluss des Klimawandels zu mildern: Treibhausgase wie Kohlendioxid können so aus der Atmosphäre entfernt und in Pflanzen, Bäumen und dem Boden “verarbeitet und gespeichert” werden.

Allerdings ist es schwierig, die Effektivität von solchen Aufforstungsmaßnahmen zu bestimmen, denn es sind oft teure Bodenuntersuchungen nötig, um den Bestand an sogenannter Biomasse zu schätzen. Die African Biomass Challenge (ABC) zielt daher darauf ab, die Vorräte an Biomasse anhand von Drohnen, öffentlich verfügbaren Satellitenbildern sowie weiteren lokal-erhobenen Datenpunkten vorherzusagen. Dadurch kann der Einfluss von Aufforstungsmaßnahmen auf die Biomasse-Vorräte besser überwacht und mögliche negative Auswirkungen durch den Kakaoanbau zeitnah erkannt werden.

Bild 1/3: Bild der Datensammlung
Bild 2/3: Bild der Datensammlung
Bild 3/3: Dronenbild von Baumkronen

„Es begeistert mich, zu sehen, dass es Wettbewerbe wie die African Biomass Challenge gibt, die relevant für mein Land sind. Ich hoffe, dass diese Challenge die erste von vielen weiteren ist und dass sie mehr Ivorer*innen inspiriert, an Challenges teilzunehmen und ihre Fähigkeiten zu teilen“, bemerkte ein Zindi-Teilnehmer.

Die Challenge wurde von den GIZ-Initiativen Nachhaltige Lieferketten und FAIR Forward – AI for all sowie dem Projekt Mehr Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten initiiert und läuft in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen, Forscher*innen, und Datenwissenschaftler*nnen von BNETD (Bureau National d’Études Techniques et de Développement), data354, der Universität Zürich und der Universität von Queensland. Gemeinsam unterstützen diese Projektpartner die Entwicklung neuer und kostengünstiger Lösungen zur Schätzung von Biomasse-Vorräten. Diese ermöglichen Anwendungsfälle in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, Aufforstung oder nachhaltiger Finanzierungmethoden in Afrika.

Mehr über die Challenge zu erfahren, gibt es in diesem Video.

Interesse geweckt an der Challenge teilzunehmen?

Auf Zindi Africa finden sich alle Details.