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Ein Mangel an Personal, fehlende Schutzausrüstung und unzureichende Aus- und Weiterbildungen für die Menschen, die im Gesundheitssektor arbeiten, machen das gesamte System anfällig. Die COVID-19 Pandemie hat viele solcher Herausforderungen aufgedeckt. Damit das Gesundheitssystem für die Zukunft besser ausgestattet ist und eine umfassende Pandemievorsorge gewährleistet werden kann, braucht es innovative Ideen.
2021 startete das Digital Health Innovation Acceleration Programme (DHIAP). Es wird vom WFP Innovation Accelerator unterstützt und fördert skalierbare digitale Innovationen, um die Abwehrfähigkeit gegen Pandemien zu verbessern. Das Programm sucht nach Innovationen, die offene Standards, Open-Source-Methoden oder Open-Data-Strategien verwenden, um Zersplitterung zu verringern, die Zusammenarbeit zu fördern und die Wirkung zu erhöhen.
Aufbauend auf den Erfolgen und Erkenntnissen des ersten Programmabschnitts – DHIAP Open Challenges – wurde 2022 das zweite Kapitel des DHIAP – „Local Challenges“ – ins Leben gerufen. DHIAP „Local Challenges“ konzentriert sich darauf, Innovator*innen zu unterstützen, die in den lokalen Ökosystemen verwurzelt sind und auf die spezifischen Bedürfnisse der Pandemievorsorge in Ghana, Côte d’Ivoire, Nigeria, Sierra Leone und Togo eingehen können. Das Programm basiert auf dem Digital Pandemic Preparedness Assessment (DPPA). Das Instrument, bewertet das digitale Ökosystems eines Landes und damit auch die Vorbereitung auf eine mögliche Pandemie.
Nach einem strukturierten Auswahl- und Due-Diligence-Verfahren wurden aus 145 Bewerber*innen fünf Teams für das Sprint-Programm ausgewählt. Sie werden mit einer Finanzierung in Höhe von 250.000 US-Dollar gefördert und erhalten maßgeschneiderte Mentoren- und Coaching-Unterstützung.
Über die Innovator*innen:
Flowminder, Sprint location – Ghana
Bei der Ermittlung von Bevölkerungszahlen stützen sich Gesundheitsdienste häufig auf veraltete Volkszählungsdaten. Das kann zu ungenauen Gesundheitsmetriken führen und nicht nur die Ressourcenausstattung, sondern auch die Krankheitsüberwachung beeinträchtigen – vor allem in Gebieten mit hoher Bevölkerungsmobilität.
Flowminder integriert Schätzungen der Bevölkerungsmobilität in die offiziellen Statistiken, indem es anonymisierte und aggregierte Daten von Mobilfunknetzbetreibern verwendet. Während des Sprints wird das Team testen, ob die Einbeziehung dieser Daten in die Metriken der ghanaischen Gesundheitsdienste die Krankheitsüberwachung und die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten verbessern kann. Flowminder unterstützt auch die statistischen Dienste Ghanas bei der kontinuierlichen Erstellung innovativer Datensätze.
Erith, Sprint location – Sierra Leone
Das Gesundheitspersonal an vorderster Front ist Risiken und Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt, wie etwa der unzureichende Zugang zu Schutzausrüstung und wichtigen Informationen. Dies behindert die Bemühungen um die Bekämpfung von Krankheiten und die Bereitstellung wichtiger Gesundheitsdienste.
Erith will mit seiner E-Learning-Plattform die Rekrutierung, Ausbildung und Bildung von Gesundheitspersonal in Westafrika verbessern. Dafür hat Erith ein lokalisiertes Schulungsmodul, entwickelt, das offline über einen menübasierten Informationsdienst und ein Rückrufsystem per USSD zugänglich ist. Das Modul wird mit einer E-Commerce-Plattform kombiniert, die eine Reihe von erschwinglichen Schutzausrüstungen für das Gesundheitspersonal anbietet.
K-HEALTH by Kajou, Sprint location – Côte d’Ivoire
Das Gesundheitspersonal der Gemeinden (Community Health Workers, CHWs) spielt eine wichtige Rolle bei der medizinischen Versorgung auf den letzten Metern. In Côte d’Ivoire, hat das Personal aber oft Schwierigkeiten, Zugang zu Schulungen und aktuellen Informationen zu erhalten.
Kajou bietet dem Gesundheitspersonal lokalisierte Schulungen über ihr Telefone an. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Nationalen Institut für die Ausbildung von Gesundheitspersonal entwickelt Kajou Schulungsmodule und stellt sie über MicroSD-Karten für die Offline-Nutzung zur Verfügung. Während des Sprints will Kajou relevante Schulungsinhalte für 5.000 CHWs produzieren und verteilen.
eHealthAfrica, Sprint location – Nigeria
Ineffizienzen in den Versorgungsketten der Gesundheitseinrichtungen, Fehlbestände und Verschwendung in den Einrichtungen wirken sich nachteilig auf das gesamte Gesundheitssystem aus.
eHealthAfrica geht dieses Problem an, indem es seine beiden Hauptanwendungen – LoMIS Deliver und LoMIS Stock – zu einer einzigen, allumfassenden Plattform zusammenfasst: LoMIS Suite. Mit diesen fusionierten Anwendungen werden alle gesammelten Daten zu besseren Lieferplänen, verbesserter Lagerverfügbarkeit und gesichertem Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten beitragen.
IntraHealth International, Sprint location – Togo
Sobald ein zuverlässiges Register über das Gesundheitspersonal fehlt, treten eine Reihe von Problemen auf: Notfallmaßnahmen können nicht wirksam geplant werden, Gesundheitseinrichtungen sind unterbesetzt, die Arbeitsbelastung ist ungleichmäßig und der Versorgungsbedarf kann nicht gedeckt werden.
iHRIS, eine Lösung von IntraHealth International, ist ein kostenloses, Open Source Register für Gesundheitspersonal, das bereits in über 30 Ländern eingesetzt wird. Während des Sprints will IntraHealth International die neueste Version von iHRIS mit dem togolesischen Gesundheitsministerium implementieren, um die Personalplanung im Gesundheitswesen zu verbessern, den Personalmangel zu verringern und die Bereitschaft für Notfälle und Pandemien zu erhöhen, um bessere Gesundheitsergebnisse zu erzielen.
