Der Iran hat mit seiner überwiegend jungen Bevölkerung in den letzten Jahren einen digitalen Boom erlebt. Insbesondere die intensive Nutzung von Online-Plattformen und Ride-Hailing-Apps sind Ausdruck dieses Wandels. Allerdings ist die digitale Kluft zwischen Stadt und Land immens. Der Bevölkerung in ruralen Gebieten fehlen vielfach Zugang und Kompetenz, um einen Nutzen aus den digitalen Angeboten zu ziehen.
Um dies zu ändern und die Lebensbedingungen der Landbevölkerung zu verbessern, hat das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in der ersten Jahreshälfte 2022 das Projekt “Green & Digital” umgesetzt. Das Projekt umfasste ein Weiterbildungsprogramm, bei dem 300 lokale Erzeuger*innen (zu 70 Prozent weiblich) aus der Gegend des Urmiasees darin geschult wurden, wie ihre Produkte online zu bewerben und anzubieten. Und das mit Erfolg: Produzent*innen, die an der Schulung teilgenommen hatten, verkauften in der Folge dreimal so viel.
Die Lebensgrundlage der Bevölkerung rund um den Urmiasee hat sich seit Ende der 1990er immer weiter verschlechtert. Der einst riesige Salzsee verlor aufgrund des Klimawandels sowie schlechter Wasserwirtschaft zeitweise bis zu 90 Prozent seines Volumens – eine Katastrophe für alle, die für ihren Lebensunterhalt auf das Ökosystem des Sees angewiesen sind.