Mit Drohnen Entfernungen überwinden
Kaum eine andere Technologie kreiert mehr ambivalente Assoziationen im Kopf: Es gibt Bilder von Drohnen, die als Paketzusteller über den Dächern der Metropolen kreisen, Landminen in Krisenregionen aufspüren oder Medikamente in entlegene Gebiete liefern. Doch es gibt auch das Bild der Drohnen als Waffe- und das nicht ohne Grund, wie jüngste Konflikte beweisen.
Drohnen, die zu Land, in der Luft und auf dem Wasser operieren können, werden immer „smarter“ und günstiger in der Anschaffung. Dadurch können Drohnen zunehmend autonom agieren und ihre Benutzung wird durch elektronische Assistenzsysteme immer einfacher.
Aufgrund ihrer universellen Fähigkeiten unterstützen Drohnen mittlerweile unterschiedliche Kontexte der Entwicklungszusammenarbeit.
Drei übergeordnete Einsatzbereiche lassen sich unterscheiden:
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Drohnen werden durch die Nutzung von eingebauten Kameras und Sensoren zum Monitoring umweltrelevanter Parameter und zur Kartierung verwendet. Konkrete Anwendungsfälle hierzu sind Landverwaltung, Stadtplanung, Küstengebietsmanagement, Forstwirtschaft aber auch Risikoabschätzung sowie schneller Kartierung im Rahmen einer Katastrophenschadensbewertung.
Faktoren wie die maximale Flugdauer, Reichweite oder Nutzlast beschränken die Anzahl und die Art der Transportgüter. Für einen flächendeckenden Einsatz von Drohnen sind zunehmend Regularien notwendig, um einen reibungslosen Ablauf im Luftfahrtsektor zu ermöglichen. Ersatzteile zu besorgen, ist in vielen Teilen der Welt immer noch eine Herausforderung, denn die Produktion wird von wenigen Ländern dominiert.
Der Einsatz von Drohnen muss ganzheitlich betrachtet werden. Es reicht nicht aus „nur“ Notfallmedikamente mit Drohnen an entlegene Krankenhäuser zu liefern. Auch das Gesundheitspersonal vor Ort muss geschult werden. Es müssen Drohnenpilot*innen und Techniker*innen ausgebildet werden, die die Drohnen fliegen, reparieren und bauen können. Auch die Regierungen müssen bezüglich der gesetzlichen Vorgaben zum Betrieb von Drohne für zivile Zwecke beraten werden.
D+D Aid
Im Rahmen des Drone and Data Aid Projektes unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Drohnensektor in Malawi. Mithilfe von Drohnen wurden mehr als eine Tonne lebenswichtiger medizinischer Güter in entlegene Regionen geflogen und dabei mehr als 40.000 km zurückgelegt. Die Initiative wird von der African Drone and Data Academy begleitet.
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