Wälder als Schutzschild gegen den Klimawandel: Die Bedeutung des High Carbon Stock Ansatzes in Indonesien
Der Klimawandel zählt zu den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Die Abholzung tropischer Wälder, die eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoff-Speicherung spielen, trägt erheblich dazu bei. Laut dem World Resources Institute ist Indonesien eines der am stärksten vom Klimawandel und von der Abholzung betroffenen Länder. In den letzten 50 Jahren wurden über 70% der Wälder in Indonesien verloren und degradiert. Dieser Verlust an Wald stellt nicht nur eine erhebliche Bedrohung für die Umwelt und die Biodiversität dar, sondern auch für die Lebensgrundlagen lokaler und indigener Gemeinschaften.
Um dem Problem der Abholzung von tropischen Wäldern entgegenzuwirken, ist die genaue Erfassung dieser Gebiete ein wichtiger Schritt. Dadurch können fundierte Entscheidungen darüber getroffen werden, welche Gebiete vor Abholzung geschützt werden sollten und welche für nachhaltige Landwirtschaft geeignet sind, um nachhaltige Lieferketten mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu fördern. Die Genauigkeit von Karten ist für eine effektive Landnutzungsplanung und -verwaltung notwendig, um nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken zu unterstützen, einschließlich der verantwortungsvollen Beschaffung von Produkten. Doch wie kann sichergestellt werden, dass diese Waldkarten die tatsächlichen Waldbedingungen vor Ort genau widerspiegeln? Hier kommt der High Carbon Stock (HCS) Ansatz ins Spiel.
Die HCS-Stiftung (HCSA) ist eine Organisation mit dem Ziel, den Schutz von Wäldern und Ökosystemen zu fördern. Dazu verwendet sie den HCS-Ansatz, um Wälder mit viel Kohlenstoff zu identifizieren, zu verwalten und zu schützen. Dies hilft, sicherzustellen, dass Waldkarten die Bedingungen vor Ort genau widerspiegeln. Durch die Unterstützung verantwortungsvoller Landnutzungspraktiken hilft HCSA dabei, Abholzung zu verhindern, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Rechte und Lebensgrundlagen lokaler Gemeinschaften zu schützen.
Mit Unterstützung der GIZ-Initiative FAIR Forward arbeitet HCSA mit der lokalen Kartierungsorganisation JKPP zusammen, um wichtige Informationen über Bäume in Indonesiens Wäldern zu sammeln. Diese Daten helfen dabei, die Genauigkeit der Waldklassifizierung mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. HCSA zielt darauf ab, Wälder zu identifizieren, die eine hohe Kapazität für die Speicherung von Kohlenstoff haben und daher vor Abholzung geschützt werden sollten.
Der HCS-Ansatz ist besonders wichtig für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und Projekte, die eine nachhaltige Landnutzung anstreben. Jurisdiktionale Ansätze, die auf den Schutz von Wäldern abzielen, sind dabei besonders relevant. Bei diesen Ansätzen arbeiten Regierungen, Unternehmen und andere Interessengruppen zusammen, um politische Maßnahmen und Praktiken zu entwickeln, die eine nachhaltige Landnutzung und Waldschutz unterstützen.
Das Sammeln der erforderlichen Daten über Bäume und deren Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, ist Teamarbeit. Zusammen mit Ekologika und JKPP, einem Netzwerk für partizipative Kartierungsgruppen in Indonesien, hat HCSA über 40 Teilnehmende darin geschult, die notwendigen Daten über Bäume, wie etwa ihre Arten und Größen, zu sammeln.
Die Teilnehmenden kamen aus verschiedenen Regionen in Indonesien, wie Papua, Riau, Jambi, Flores, Aceh, West- und Zentral-Kalimantan. Die meisten von ihnen sind Teil des JKPP-Netzwerks und repräsentierten NGOs, Menschenorganisationen, indigene und lokale Gemeinschaften, sowie fünf Gemeinschafts- und Naturschutzorganisationen, die in Aceh im Rahmen eines nachhaltigen Landschaftsprojekts arbeiten.
Es ist wichtig, dass Grundbesitzer*innen und Gemeinden, die von Wäldern abhängig sind, in den Datensammlungsprozess einbezogen werden. Dies stellt sicher, dass Waldkarten genau und repräsentativ sind.
Bilder der Datensammlung
Die erstellten Waldkarten sind äußerst wertvolle Instrumente für lokale und regionale Regierungen sowie gemeinnützige Organisationen, um eine nachhaltige Landnutzung zu fördern und sicherzustellen, dass die Lebensgrundlagen indigener Gemeinschaften geschützt werden.