„Was passiert mit meinen Daten, Dr. Twomey?“

Entscheiden die Menschen wirklich über ihre persönlichen Daten selbst? Und was passiert mit ihnen im digitalen Raum? Paul Twomey von GIDE über den Sammelwahn und einen neuen Ansatz, der helfen könnte.

 

In den letzten Jahren gab es nicht nur immer mehr angehäufte Daten, riesige Mengen an Informationen werden auf Sekundärmärkten weiterverkauft. Dieser Markt wird im Jahr 2023 schätzungsgemäß einen Umsatz von 681,39 Milliarden Dollar generieren. Welche Probleme hat GIDE identifiziert – und wie können diese am besten angegangen werden?

Paul Twomey: Ich glaube nicht, dass irgendjemand, von den CEOs der großen Plattformen bis hin zu Ihnen, mir und meiner Mutter eine Vorstellung davon hat, wie viele Unternehmen Daten über Einzelpersonen sammeln und wie viele Daten überhaupt massiert werden.

Die meisten Menschen, die online gehen, wissen, dass einige Daten über sie von Unternehmen gesammelt werden. Aber ihnen ist nicht bewusst, wer tatsächlich diese Daten sammelt, wie, und an wen er dies verkauft. Das ist die Realität: Es sind Tausende von Unternehmen, die ständig riesige Mengen an Informationen über unsere Online-Aktivitäten einsammeln, und dies größtenteils ohne Wissen der Nutzer.

Uns ist nicht klar, wie viele Informationen normalerweise von uns gesammelt werden. Eine Gruppe des Brown Institute an der Columbia University hat die Geschäftsbedingungen der größten US-Unternehmen untersucht: Jedes Mal, wenn Sie Ihr Telefon einschalten, können diese über 450 Daten sammeln, und zwar nicht personenbezogene und personenbezogene Daten, die auf dem Gerät gespeichert sind, Daten über Ihr Verhalten mit dem Gerät, Informationen über das Gerät selbst, seine Signale und seinen Standort sowie über Ihre Produktnutzung.

Es ist wichtig zu begreifen, wie tief dieses Ökosystem verwurzelt ist. Der Grund, warum jemand eine bestimmte Anzeige erhält, liegt nicht unbedingt darin, was er online getan hat – sondern weil die Personen, mit denen er am Vortag gesprochen hat, einen Kommentar auf einer Website oder in den sozialen Medien abgegeben haben, der dann aufgegriffen und übertragen, verkauft, neu positioniert und verwendet wurde, um am nächsten Tag eine gezielte Anzeige zu schalten.

Die Menschen wissen nicht, wer die Daten sammelt. Wir wissen nicht, an wen sie verkauft werden. Wir kennen weder die Qualität noch die Quantität der Daten. Wir wissen nicht, wofür sie verwendet werden. Aber wir wissen, dass sich das ganze Ökosystem um Werbung und Manipulation dreht. Bei der Werbung geht es darum, Sie zu überzeugen, etwas zu tun.

 

Man könnte entgegnen: Es ist doch nur eine Anzeige.

Das stimmt, es ist vielleicht nur eine Anzeige. Aber jemand könnte auch versuchen, unsere politischen Aussagen zu manipulieren. Man könnte versuchen zu manipulieren, was wir in der Gesellschaft zu tun versuchen; oder zu manipulieren, was wir online oder offline machen. Dennis Snower, mein Co-Vorsitzender in der Global Initiative Digital Empowerment, und ich unterhielten uns eines Abends am Rande eines G20-Treffens in Riad und kritisierten diese und andere Merkmale des Überwachungskapitalismus. Wir beschlossen, dass wir ihn nicht nur kritisieren, sondern auch versuchen sollten, ihn zu verbessern – was eine arrogante Schlussfolgerung war. Dennoch gründeten wir GIDE.

 

Wie sehen die Dimensionen des von Ihnen identifizierten Problems näher aus?

In einfachen Worten: Ich bin ein Verbraucher. Ich gebe Ihnen Geld, Sie geben mir ein Produkt oder eine Dienstleistung. Wenn ich das bei einem Plattformbetreiber oder einem Internetdienst tue, wird dieser mir Waren oder Dienstleistungen zur Verfügung stellen, die in der Regel von einem Dritten, oft einem Hersteller oder einem anderen Dienstleister, bereitgestellt werden. Sie haben einen dreiteiligen Prozess, das ist E-Commerce online. Er funktioniert wie ein normaler Markt mit einem Wert von etwa 4,8 Billionen Dollar. Das entspricht in etwa der Größe der deutschen Wirtschaft pro Jahr, und er wächst schnell. Und im Kern ist der Verbraucher immer noch König. Denn die Verbraucher haben Erfahrungen aus der Offline-Welt und wissen, ob sie ein gutes Angebot bekommen oder nicht. Sie wissen, dass sie sagen können: „Nein, ich will dieses Produkt oder jene Dienstleistung nicht“. Sie können es zurückschicken oder es stornieren. Unterhalb dieses Marktes findet jedoch eine unterirdische Transaktion statt. Der Anbieter sagt: Als Gegenleistung dafür, dass du an der digitalen Wirtschaft teilnimmst, werde ich riesige Mengen an Informationen über dich sammeln – weit über dein Verständnis hinaus.

 

Wenn der Markt so groß ist, ist es dann nicht schon zu spät? Wie kann man da noch eingreifen?

Wir sagen ganz einfach: Online- und Datenmärkte müssen genauso transparent sein wie Offline-Märkte, und die Menschen müssen wissen, wer Daten über sie sammelt. Und sie sollten das Recht haben, darüber zu verhandeln, wie diese Daten genutzt, weitergegeben oder verarbeitet werden – und zu welchen Bedingungen. Man kann diesen einfachen Test in nationalen und regionalen Rechtsordnungen anwenden und viele Probleme der Datenwirtschaft lösen. Wir haben einen Großteil unserer Aufmerksamkeit auf die Europäische Union gerichtet und eine Diskussion zwischen ihren Organen in Gang gebracht. Aber unser Rahmen kann auch auf breiterer Ebene funktionieren. Ich verstehe Ihren Einwand, dass all dies sehr groß ist, und dass es sich um ein einziges Internet handelt. Aber in einem topologischen Netzwerk, das keine geografischen Grenzen kennt, lässt sich digitale Souveränität am besten erreichen, indem man den Bürgern eine sinnvolle Kontrolle über die sie betreffenden Daten gibt. Wenn Ihre Bürgerinnen und Bürger die Datenhoheit haben, dann haben auch Ihr Land und Ihre Gesellschaft ein gewisses Maß an Souveränität in der Online-Umgebung.

 

Liegt es also an den Regierungen? Arbeiten Sie mit Regierungen zusammen?

Ich werde einen Schritt zurückgehen. Einer unserer Kollegen forscht viel über die Einstellung der Menschen zum elektronischen Handel. Dabei hat er unter anderem festgestellt, dass das Feedback der Verbraucher zum Internet ziemlich einfach ist: Das Vertrauen der Menschen in das Internet nimmt weiter ab. Die Nutzung des Internets nimmt weiter zu, weil es für das moderne Leben unverzichtbar geworden ist. Eine Folge dieser gegensätzlichen Kräfte ist, dass die Menschen nach mehr staatlichen Eingriffen rufen, mit dem Ziel, die Vertrauensprobleme im Internet zu lösen. Aber Regierungen sind sehr kompliziert und zu langsam, um diese Probleme zu lösen. Wir schlagen ein marktorientiertes System vor.

Wir sollten einen Weg finden, der es dem Verbraucher ermöglicht, die Nutzungsbedingungen direkt auszuhandeln – nicht einzeln, denn das ist ineffektiv, sondern nach dem Vorbild der Finanzdienstleistungen und anderer Bereiche der Wirtschaft: Die Bürger sollten das Recht haben, sich zu organisieren und von qualifizierten Fachleuten vertreten zu lassen, die in ihrem Namen verhandeln.

Das Vertrauen der Menschen in das Internet nimmt weiter ab. Die Nutzung des Internets nimmt weiter zu, weil es für das moderne Leben unverzichtbar geworden ist. Eine Folge dieser gegensätzlichen Kräfte ist, dass die Menschen nach mehr staatlichen Eingriffen rufen, mit dem Ziel, die Vertrauensprobleme im Internet zu lösen. Aber Regierungen sind sehr kompliziert und zu langsam, um diese Probleme zu lösen. Wir schlagen ein marktorientiertes System vor.

Paul Twomey, Co-Vorsitzender der GIDE (Global Initiative for Digital Empowerment)

Und wie?

Wenn wir die Fähigkeiten aus dem Bereich der Wirtschaft verlagern und einige dieser Fähigkeiten den Verbrauchern beigesellen, haben sie dann die Fähigkeit, nicht nur über finanzielle Dinge zu verhandeln, sondern auch über die Teilnahme an der Analyse von Daten über öffentliche Güter. Es gibt viele andere Vorteile, die der Einzelne aushandeln kann, wenn er online interagiert. Wir sind der Meinung: Wenn man die Verbraucher in der Datenwirtschaft richtig befähigen kann, hat man tatsächlich einen marktbasierten Mechanismus.

 

Und das bedeutet, dass Sie versuchen, die Machtstruktur zu verändern, nicht wahr?

Ja. Eine Offline-Analogie, die mir aufgefallen ist, war das Reisen in Europa. Wenn ich in einem Hotel in Europa einchecke, und zwar egal wie viele Daten es über mich hat, verlangt das Gesetz des Landes, dass für die wichtigsten Informationen über mich die einzige zählende Quelle mein Reisepass ist. Und ich dachte: Wenn wir das offline machen, warum machen wir es dann nicht auch online? Warum sagen wir nicht: Wer Zugang zu diesen persönlichen Daten haben will, wie in meinem Beispiel mit dem Hotel, muss diese von einer Quelle erhalten, die vom Verbraucher kontrolliert wird – und dass der dem zustimmen muss. Und es spielt keine Rolle, wie viele Avatare von Paul Twomey ein Unternehmen haben mag, es sollte immer noch meine persönlichen Daten, wie sie in der DSGVO definiert sind, von einer Quelle erhalten, die ich kontrolliere.

Wenn wir diese Regel auf Online-Interaktionen anwenden, hat der Einzelne ein Druckmittel in der Hand. Hinzu kommen dann noch die Rechte auf Organisierung und Vertretung. Da nicht jeder die Komplexität der Datenmärkte versteht, brauchen wir qualifizierte Bevollmächtigte und Berater, die in unserem besten Interesse handeln, uns beraten und vertreten.

 

Und in diesem Beispiel würde das Hotel nicht weniger Geld verdienen.

Ganz im Gegenteil. Gegenwärtig schaffen wir keinen Wohlstand, und wir bremsen Innovation; weil wir zugelassen haben, dass diese Datensammlung nicht richtig als Markt funktioniert. Alles, was wir bisher schufen, ist eine Lösung für nur eine potenzielle Quelle der Wertschöpfung, nämlich die Werbung. Schauen wir uns die Offline-Welt an und sehen wir uns an, was offline funktioniert hat. Versuchen wir, dies auf das Online-Problem zu übertragen.

 

Und was sind die sozialen Vorteile des von Ihnen vorgeschlagenen Ökosystems?

Ein Beispiel: Online-Glücksspiele sind zu einem großen Problem geworden, über die sich die Menschen Sorgen machen. Mit unserem Modell wird jeder Verbraucher in der Lage sein, zu kontrollieren, wer Daten über ihn erhält, um beispielsweise zu verhindern, dass Online-Casinos diese Daten nutzen, um ihre Schwachstellen beim Glücksspiel auszunutzen.

Und was noch wichtiger ist: Bei einem Kind entscheiden die Eltern mit, Ja oder Nein zu sagen. Eltern können also wählen, ob und wie Daten über ihre Kinder weitergegeben werden? Wir versuchen nicht, das Kindermädchen zu sein, wir versuchen, das Gegenteil davon zu sein. Wir versuchen nicht zu sagen: „Nein, du kannst nicht online spielen.“ Wir sagen: Du oder deine Eltern sollen kontrollieren können, wohin deine Daten gelangen, und du kannst ja oder nein sagen – was sich auf das Ausmaß auswirkt, indem du dann ins Visier genommen wirst. Was wir ansprechen, ist besonders wichtig mit Blick auf Kinder oder andere gefährdete Gruppen.

 

Wie?

Ein Beispiel: Eine der Plattformen hat ein Marketing-Segment, das Daten von Mädchen im Teenageralter sammelt, welche sich in einer schwierigen Pubertät befinden – und diese Daten kürzlich an Werbetreibende verkauft hat. Ein anderes Beispiel, das wir in Australien gesehen haben, sind Menschen, die online nach Alkohol-Rehabilitationszentren suchen, und die Daten werden an Alkoholunternehmen verkauft.

 

Wer verkauft die Daten – die Suchmaschinen?

Dies ist eine heikle Frage. Obwohl es kein globales und umfassendes Verzeichnis der Unternehmen gibt, die Daten verkaufen, gibt es Tausende von Unternehmen, die sich selbst als Datenmakler bezeichnen. In dieser Liste sind jedoch viele Unternehmen nicht enthalten, die Daten als Teil eines umfassenderen Geschäftsbetriebs verkaufen und sich nicht als Datenmakler betrachten. Außerdem lehnen es große Technologieunternehmen in der Regel ab, als Datenmakler bezeichnet zu werden, weil sie behaupten, auf Basis von Zustimmung zu arbeiten.

Eine ebenso wichtige Frage ist jedoch: Wer kauft eigentlich Daten? Zu den traditionellen Käufern wie Werbetreibende, Banken, Arbeitgeber, Versicherer und Regierungen muss man jedes Unternehmen hinzuzählen, das ein Interesse daran hat, Einblicke in seine Kunden oder potenziellen Kunden zu erhalten. Das ist fast jeder.

Die richtige Frage lautet vielleicht: Wer kauft, verkauft oder teilt keine Daten?

 

Wenn Sie nicht das Kindermädchen sind, wer sind Sie dann? Der Partner? Der Onkel? Der gute Junge aus der Nachbarschaft?

Ich nehme an, wir sind jene Menschen, die an humane Märkte glauben. Wir setzen uns für eine bestimmte Vision und ein bestimmtes Modell ein. Wir sind ziemlich erfahren im Verständnis darin, wie diese Märkte funktionieren. Und wir setzen uns für ein humanes Modell einer neuen Art von sozialer Demokratie ein, wenn Sie so wollen. Und wer ist unserer Meinung nach der Schlüssel für die Umsetzung dieses Modells? Zum einen die bemächtigten Bürger. Und zum anderen – wir glauben, das ist eine Schlüsselrolle – sind es die beratenden Leute, die qualifizierten Leute, die tatsächlich Ihre Agenten sind.

 

Warum arbeiten Geschäftsleute mit Ihnen bei GIDE zusammen? Könnten sie nicht einfach denken: Diese Leute wollen, dass wir weniger Geld verdienen?

Eines unserer Mitglieder leitete früher das Datenanalyseprogramm für einen der größten europäischen Einzelhändler.

Als sie sich unsere Vorschläge anhörte, sagte sie: Das ist großartig, denn damit wird ein Preisbildungsmechanismus für Daten geschaffen. Derzeit können meine Chefs kaum unterscheiden, welche Informationen wertvoll sind und welche nicht. Sie denken, dass alle Informationen wertvoll sind, weil wir keinen Preis dafür haben, und deshalb ertrinken wir in Daten. Wir sammeln so viele Daten. Das ist dumm, weil ich 80 % der Daten, die auf mich einprasseln, gar nicht brauche. Ich brauche nur die Daten, die nützlich sind. Aber wir haben keinen Preismechanismus, der uns signalisiert, welche Daten in ihrem Kontext wertvoll sind und welche nicht.

 

Sie waren früher in der Internetbranche tätig. Was hat sich geändert? Was hat Sie persönlich dazu gebracht, den Beruf zu wechseln?

Zwölf Jahre meines Lebens habe ich an der Leitung der ICANN mitgewirkt, der Multistakeholder-Organisation, die dafür sorgt, dass das Internet weltweit funktioniert.

Unsere Aufgabe war und ist es, dafür zu sorgen, dass die technische Koordinierung des Internets effizient und sicher funktioniert. Heute hängt die gesamte Weltwirtschaft davon ab. Da das Internet keine geografischen Grenzen kennt, hat dies zu riesigen, groß angelegten Oligopolmodellen geführt.

Warum also fordere ich jetzt eine neue Regelung für das Datenmanagement? Erstens, weil ein global interoperables Internet keinen Überwachungskapitalismus erfordert. Zum anderen bin ich aber auch ein Weltbürger, insbesondere ein Bürger der liberalen Demokratien. Wir haben nicht 400 oder 500 Jahre unseres Blutes, unserer Mühen, unserer Schätze und unseres Denkens darauf verwendet, politische Prinzipien zu entwickeln, die den Bürgern mehr Macht geben, nur damit ein Haufen Kapitalisten denkt: „Lasst mich Milliarden von Menschen als Datensklaven halten, damit wir riesige Mengen detaillierter Daten sammeln können, um diese Menschen direkt oder indirekt durch Werbung zu manipulieren, ohne dass sie die Verwendung ihrer Daten verstehen oder kontrollieren.“ Das untergräbt viele unserer liberalen demokratischen Grundsätze.

Ein Freund von mir, Professor an der Harvard Business School, fragte mich: „Was sage ich meinen Studenten, die alle denken, dass sie in dieses Geschäftsmodell des Sammelns und Verkaufens von Daten einsteigen werden?“ Meine Antwort: „Ich sage ihnen nur, dass sie mit einem zunehmenden staatspolitischen Risiko konfrontiert sind. Glauben Sie, dass die Regierungen zulassen werden, dass die Grundrechte immer weiter ausgehöhlt werden?“

 

Wechseln wir in die Zukunft. Spulen wir zehn Jahre vor. Wie sieht die ideale Welt der Datenökonomie und der Governance-Maßnahmen aus?

Ich gehe davon aus, dass es für den Durchschnittsbürger ein ziemlich einfacher Prozess sein wird. Er wird einen Berater haben, der genügend Erfahrung hat, um die 20 oder 30 Fragen zu stellen, die wirklich wichtig sind. Dieser Berater wird die Antworten in eine Reihe von Empfehlungen umsetzen, die sich dann in einem Code niederschlagen. Und die Berechtigungen sowie Bedingungen des Einzelnen werden maschinenlesbar sein und sofort an die Unternehmen weitergeleitet, die den Antrag stellen, mit der Person zu verhandeln. Für diejenigen, die derzeit viel Geld mit dem Weiterverkauf und der Sammlung personenbezogener Daten verdienen, wird es schwieriger, weil die Menschen mehr Kontrolle wollen. Außerdem glaube ich, dass das neue Modell innovative Ideen und Wachstum ermöglichen wird. Ich denke, das Modell wird auch zu einigen Einschränkungen bei der Art und Weise führen, wie die Algorithmen derzeit versuchen, Konflikte zu erzeugen, um Nutzerengagement zu fördern.

Dr. Paul Twomey ist Ko-Vorsitzender der Global Initiative for Digital Empowertment (GIDE) und Fellow und Initiativdirektor für Digital Governance bei THE NEW INSTITUTE in Hamburg. Paul Twomey ist Mitbegründer und ehemaliger CEO der ICANN, der globalen Koordinierungsstelle für das Internet, eine Rolle, in der er von der New York Times als „der Chief Operating Officer des Internets“ bezeichnet wurde. Paul war CEO des National Office for the Information Economy der australischen Regierung und stellvertretender Leiter der Australian Trade Commission.

Paul ist Mitglied der Global Commission for Internet Governance und der Global Information Infrastructure Commission. Zuvor war er bei McKinsey & Company tätig und war Sonderberater mehrerer australischer Minister*innen in den Regierungen Keating und Howard. Er ist Mitglied des SAP Artificial Intelligence Ethics Advisory Panel. Paul ist Fellow am Global Solutions Institute in Berlin und Distinguished Fellow am Canadian Center for International Governance Innovation. Er erhielt seinen Doktortitel von der Universität Cambridge.